High School für 14 bis 18-Jährige

Santiago hat ein Austauschjahr in Deutschland gemacht

Tue Apr 29 2025

Santiago aus Mexiko hat ein Schuljahr in Deutschland verbracht.

Im letzten Schuljahr war ich Austauschschüler mit STS in Deutschland. Mein Plan war, hier eine neue Kultur zu erleben, mein Deutsch zu verbessern, so viel wie möglich zu entdecken, mich selbst herauszufordern und meine Komfortzone zu verlassen. Deutschland schien mir die perfekte neue Heimat für ein Jahr und meine Erwartungen wurden sogar übertroffen. Am Anfang war ich ein bisschen überwältigt von der neuen Schule und dem anderen Lebensstil. Ich erlebte einige Kulturschocks. Aber mit der Zeit fand ich meinen Rhythmus und gewöhnte mich an mein neues Leben. Hier ist die Kurzfassung meines Jahres in Fulda, Deutschland.

Meine GROSSE Gastfamilie

Schon in dem Moment, als ich am Flughafen landete und von meiner Gastfamilie begrüsst wurde, fühlte ich ganz viel Wärme in ihnen. Sie brachten einen Ballon und den Familienhund mit und begrüssten mich mit herzlichem Lächeln. So machten sie mir den Start ganz einfach. Das Leben in einer Gastfamilie war eine einmalige Erfahrung. Was für eine Überraschung, dass ich eine sechsköpfige Familie haben sollte! Ich selbst habe nur einen jüngeren Bruder. Natürlich gab es zwischendurch auch mal kleine Auseinandersetzungen, aber die waren Teil des Erlebnisses.

Ich habe viel über die deutsche Kultur und das Alltagsleben gelernt, gewöhnte mich an Abendessen zu einer ungewohnten Zeit und freute mich immer auf Kaffee und Kuchen mit Oma und Opa am Sonntag. Meine Gastfamilie war einfach die Beste! Ich baute zu jedem Familienmitglied eine enge Beziehung auf, sogar mit der Verwandtschaft und Familienfreunden. Wir reisten in den Herbstferien zusammen nach Griechenland und im Winter in die österreichischen Alpen. Das war mein erstes Mal auf Skiern und ein Highlight, das ich nicht vergessen werde. Ich durfte auch Fussballspiele in einigen der besten Stadien Deutschlands erleben und habe viele schöne Erinnerungen an ganz normale Tage, die wir miteinander verbracht haben.

Meine deutsche Schule

Meine Schule in Fulda war ganz anders als in Mexiko. Ich war überrascht, als ich im Gymnasium ankam und feststellte, dass alle Schüler von der 5. bis zur 13. Klasse im selben Gebäude untergebracht waren. Die Schule kam mir auch sehr viel ernsthafter vor. Die Schüler gingen viel förmlicher mit den Lehrern um. Es gab wenig Hausaufgaben und Gruppenprojekte, stattdessen viele Klausuren. Trotzdem lebte ich mich nach ein paar Wochen ein und nutzte die Gelegenheit, mein Deutsch zu verbessern und viel Neues zu lernen.

Darstellendes Spiel (Theater) wurde mein Lieblingsfach. Es bedeutete eine grosse Herausforderung, aber auch sehr viel Spass, in einer anderen Sprache zu schauspielern (auch wenn ich nicht besonders begabt darin war). Ich habe viele lustige Momente mit meinen Klassenkameraden erlebt. In der Schule fand ich auch meine ersten guten Freunde, mit denen ich das ganze Schuljahr lang viel Zeit verbrachte. Ich weiss es sehr zu schätzen, dass sie mutig und nett genug waren, mich in den ersten Tagen anzusprechen. Obwohl sie am Anfang viel Englisch mit mir sprechen mussten, hatten sie kein Problem damit. Als mir nach ein paar Wochen die Sprache leichter fiel, haben wir uns über die gleichen Dinge komplett auf Deutsch unterhalten!

Freunde und Leben in Deutschland

Obwohl ich meine ersten Freunde in der Schule fand, lernte ich noch viele weitere Freunde kennen, mit denen ich fast jedes Wochenende verbracht habe. (Shout-Out an Luca, Bene, Nele und Aurora, die ich natürlich immer noch bei jeder Gelegenheit sehe). Wir gingen oft nach der Schule zusammen in die Stadt, hingen wie typische „Dorfkinder“ draussen rum oder trafen uns zu Hause. Wir fuhren oft zusammen nach Frankfurt oder machten am Wochenende Party. Das Leben in Deutschland ist für Teenager unglaublich. Durch die Menge an öffentlichem Nahverkehr hier ist es extrem einfach, sich fortzubewegen. Für mich war das ein Riesenunterschied, weil ich in Mexiko für alles ein Auto brauche. Ich hatte tolle neue Erlebnisse, wie verschneite Weihnachtsmärkte oder Fasching. Ausserdem entdeckte ich neue Lieblingshobbys wie Bouldern, was ich 3-4 Nachmittage pro Woche machte.

STS Reisen und internationale Freunde

Die beiden Reise, die STS nach Hamburg und Berlin organisierte, waren Highlights für sich. Ich lernte andere Schüler kennen, die in der gleichen Situation waren wie ich und wir verbrachten zwei tolle Wochenenden miteinander, erzählten uns Geschichten und hatten tolle Momente. Ich habe gute Freunde aus Italien, der Slowakei und auch aus Mexiko gefunden.

Mein Rückblick – und Ausblick

Mein Austauschjahr war eine unvergessliche Erfahrung, die mich viel reifer gemacht hat. Ich bin selbständiger geworden, habe mein Deutsch unglaublich verbessert und dadurch ganz neue Möglichkeiten bekommen. Ich lebe und studiere jetzt wieder in Deutschland und liebe es und das verdanke ich meinem Austausch. Ich hatte die Chance, mir Gedanken über meine Zukunft zu machen und eigene Entscheidungen zu treffen. Seit ich zurück in Deutschland bin, habe ich schon zwei Mal meine Gastfamilie besucht und hatte wieder einmal eins der schönsten Weihnachtsfeste, an die ich mich erinnern kann.

Mein Tipp

Ein Auslandsjahr ist deine Chance, neue Möglichkeiten zu entdecken, tolle Menschen kennenzulernen und mehr über dich selbst, deine Leidenschaften und Träume zu lernen.

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